Am Freitag, den 2. August 2024, laden die Städtischen Museen Schwedt/Oder herzlich zur Eröffnung der Ausstellung „AUSGEWIESEN! 28. Oktober 1938. Die Geschichte der »Polenaktion«“ ein. Die Veranstaltung beginnt um 15 Uhr im Stadtmuseum Schwedt/Oder.
Programm der Ausstellungseröffnung
Begrüßung
Anke Grodon, Städtische Museen Schwedt/Oder, wird die Gäste herzlich willkommen heißen und die Veranstaltung eröffnen.
Einführung in die Ausstellung
Dr. Alina Bothe von der Freien Universität Berlin wird eine Einführung in die Ausstellung geben und dabei die historischen Hintergründe und Bedeutung der gezeigten Exponate erläutern.
Forschung zu Schicksalen in Stettin
Dr. Markus Nesselrodt von der Europa-Universität Viadrina stellt seine Forschung zu den Schicksalen der Betroffenen in Stettin vor und ergänzt die Ausstellung um lokale Perspektiven.
Get together mit Musik und Gesprächen
Nach den Vorträgen gibt es die Gelegenheit zum persönlichen Austausch bei Musik und Gesprächen.
Hintergrund der Ausstellung
Die Ausstellung „AUSGEWIESEN! 28. Oktober 1938. Die Geschichte der »Polenaktion«“ beleuchtet ein düsteres Kapitel der Geschichte: Die ersten Deportationen von mehr als 17.000 Jüdinnen und Juden aus Deutschland nach Polen im Jahr 1938. Marcel Reich-Ranicki beschreibt seine eigene Ausweisung eindrücklich:
„Am 28. Oktober 1938 wurde ich frühmorgens, noch vor 7 Uhr, von einem Schutzmann, der ebenso aussah wie jene Polizisten, die auf der Straße den Verkehr regelten, energisch geweckt. […] Nachdem er meinen Pass genauestens geprüft hatte, händigte er mir ein Dokument aus. Ich würde, las ich, aus dem Deutschen Reich ausgewiesen. Ich solle mich, ordnete der Schutzmann an, gleich anziehen und mit ihm kommen.“
Gemeinsam mit hunderten Berliner Jüdinnen und Juden polnischer Staatsangehörigkeit wurde Reich-Ranicki in einer überfallartigen Aktion an die polnische Grenze nach Zbąszyń verbracht. Dort und in anderen Grenzorten verblieben die Ausgewiesenen bis zu zehn Monate, bevor ihnen die Weiterreise nach Polen oder die Emigration gelang.
Was dich in der Ausstellung erwartet
Die Ausstellung zeigt neben Dokumenten der Verfolgung und Ermordung auch private Familienfotos, die das Leben der Betroffenen vor und nach der Ausweisung dokumentieren. Sie wurde vom Aktiven Museum Faschismus und Widerstand in Berlin e. V. konzipiert und in Zusammenarbeit mit Studierenden des Osteuropa-Instituts der FU Berlin erarbeitet. Der Lehrstuhl für Kultur und Geschichte Mittel- und Osteuropas der Europa-Universität Viadrina hat die Ausstellung um ein lokales Stettiner Schicksal ergänzt.
Besuchsinformationen
Die Ausstellung ist vom 2. August bis 29. September 2024 im Jüdischen Museum Schwedt/Oder zu sehen. Das Stadtmuseum befindet sich in der Jüdenstraße 17, 16303 Schwedt/Oder. Für weitere Informationen kannst du das Museum unter 03332 23460 telefonisch erreichen oder eine E-Mail an museum.stadt@schwedt.de senden.
Besuche auch die Webseite www.schwedt.eu/stadtmuseum für aktuelle Informationen und weitere Veranstaltungen.
Mario ist seit April 2017 bei der TMU Tourismus Marketing Uckermark GmbH
Seine Hauptaufgaben sind unter anderem die Betreuung der Social Media Kanäle der tmu, das Gastgeberverzeichnis und die Pflege von diesem Blog.