Die ersten vier Wochen des Jahres sind um und damit neigt sich der Januar schon dem Ende. Ob das nun schnell ging oder nicht, sieht bestimmt jeder anders, denn natürlich ist das immer nur die gefühlte Wahrheit. Der Tag hat 24 Stunden und das eben für jeden von uns. Ein Upgrade oder ein Abo Modell mit mehr Funktionen, gibt es nur für Die Zeit, aber leider nicht für die Zeit. Daher freuen sich die meisten wohl auch so auf das Wochenende. Endlich mehr Zeit für die Dinge die das Leben ausmachen. Natürlich kannst du das Wochenende auf der Couch verbringen, aber dann würdest das hier verpassen:
Campingplatz am Dreetzsee – Tourism for Future
Jeden Monat stellen wir hier ein Tourismusunternehmen in der Uckermark in einem kleinen Filmbeitrag vor. Im Januar startete die Kampagne mit dem Feriendorf Groß Väter See. Es ging u.a. um ökologisches Bauen, regionale Produkte in der Kantine und Umweltbildungsangebote. Jetzt im Februar gibt es einen Blick hinter die Kulissen des Campingplatzes am Dreetzsee im Boitzenburger Land.
Hans-Jürgen Döhring ist ein Macher. Seit über 20 Jahren betreibt er zusammen mit seiner Frau den Campingplatz am Dreetzsee bei Thomsdorf. Camping heißt Urlaub in und mit der Natur. Nirgendwo sonst ist man dem Morgennebel, Sonnenauf- und -untergang, Wind und Regen näher. Ökonomie und Ökologie unter einen Hut zu bekommen prägt auch die Unternehmensphilosophie der Döhrings. Zum Drehtermin empfängt uns Herr Döhring mit der hauseigenen Hebebühne. Die ist schnell an den Geländewagen gekoppelt. Ja, der Wagen schluckt viel, aber wird gepflegt und läuft. Ein Gegenentwurf zur weitverbreiteten Wegwerfmentalität. Die Hebebühne – normalerweise im Einsatz zum Baumschnitt – bringt Mario, Filmemacher der tmu, in luftige Höhen. Ein nicht alltägliches Erlebnis im Büro-Job. Von hier lassen sich die besten Aufnahmen der Fotovoltaikanlage auf dem Dach des Sanitärgebäudes machen. Solarenergie wird nicht nur zur Strom- sondern auch zur Warmwassererzeugung auf dem Platz genutzt. Die Vorteile liegen klar auf der Hand: im Sommer sind die meisten Gäste da, dann wenn auch die Sonne am höchsten steht.
Weiter geht es zu Fuß über den weitläufigen, naturnah gestalteten Campingplatz. Der Wasserstand des Sees ist sichtbar zurückgegangen. Das ist nicht die einzige Folge der heißen, trockenen Sommer der vergangenen zwei Jahre. Die Bäume sind geschwächt, so dass Käferlarven den Kiefern zu schaffen machen. Die Bäume sterben zunehmend ab. Döhring pflanzt nach, aber nur Laubbäume wie Ahorn. Die sind widerstandsfähiger.
Eine Runde mit dem E-Mobil ist auch noch drin, geräuschlos und flott geht es direkt zu den Schlaffässern, ausgestattet mit dem Allernötigsten, ohne Schnickschnack – Minimalismus pur. Schließlich heißt Campen, möglichst viel draußen zu sein. Die Nachfrage ist hoch, und so sind einige weitere alternative Übernachtungsangebote in Planung.
Ohne ihre Mitarbeiter hätten es die Döhrings sicher nicht so weit gebracht. Aber auch Mitarbeiterführung und -motivation will gelernt sein. Fachkräftemangel, sagt Herr Döhring, kennt er nicht. Die Mitarbeiter in Unternehmensentwicklung und -entscheidungen einbinden, das schafft Identifikation und Zufriedenheit. „Es stellt sich nicht die Frage, OB wir nachhaltig wirtschaften, sondern WIE jeder bereit ist, seinen Anteil zu leisten. Wenn man im Unternehmen dabei Sachen initiiert, die die Mitarbeiter mittragen, ist man auf der Gewinnerseite.“, passender kann Herr Döhring den Drehtag auf dem Campingplatz am Dreetzsee nicht beenden.